Unser Leitbild
Unser Leitbild
Unser Leitbild
Unser Leitbild
Unser Leitbild
Unser Leitbild

Gemeindeentwicklung

Unser Leitbild

„Unsere Gemeinde soll ein offener und einladender Ort der Begegnung sein.
Hier sollen Menschen auftanken und in ihrer Lebenssituation Gott erfahren können. Wir wollen auf die Menschen, die um uns herum leben, zugehen.“ (1998)

Evangelische Gemeinden unterstützen sich

Die Königsborner und Massener Pfarrer werden in Zukunft enger zusammenarbeiten. Dies wird nötig, da beide Gemeinden zwar zwei Pfarrstellen haben, aber eine sehr unterschiedliche Anzahl von Gemeindegliedern. 4100 evangelische Christen leben Anfang 2017 in Massen, in Königsborn sind es dagegen 6700. Nach einem Schlüssel der Landeskirche steht je 3000 Gemeindeglieder eine Pfarrstelle zur Verfügung. Um dies auszugleichen, werden über die Gemeindegrenzen nun einige Aufgaben umverteilt.

Konkrete Unterstützung

Die erste Veränderung tritt mit dem 1. März 2017 ein: ab dann ist der Massener Pfarrer Detlef Main auch für die Evangelischen in Massen-Nord zuständig, während sein Kollege Pfarrer Jürgen Eckelsbach zusätzlich einen Bezirk in Königsborn zwischen Hansastraße und Afferder Weg übernimmt. Insbesondere die seelsorgliche Begleitung wird er übernehmen. Die dortigen Gemeindeglieder gehören aber weiterhin zur Kirchengemeinde Königsborn. Schon seit letztem Jahr werden die monatlichen Gottesdienste im Seniorenheim Haus Husemann arbeitsteilig gestaltet. Für den Bestand der beiden Kirchengemeinden Massen und Königsborn hat dies keine Auswirkungen. Auch nicht für die gewachsenen Beziehungen zu vielen Gemeindegliedern. Mit der neuen Verteilung wird auf Wunsch des Superintendenten Hans-Martin Böcker lediglich auf die veränderte Personalsituation reagiert: Im letzten Herbst wurde die Königsborner Pfarrerin Hannelore Hollstein in den Ruhestand verabschiedet, ihre Stelle nicht neu besetzt. Pfarrerin Susanne Stock und Pfarrer Michael Helmert versorgen die Königsborner Gemeinde zu zweit. 

Aus der Geschichte der Kirchengemeinde

Die Kirchengemeinde Massen ist seit 1903 ein Pfarrbezirk der Kirchengemeinde Unna und seit 1958 eine eigenständige Kirchengemeinde mit z.Zt. zwei Pfarrstellen. Eine dritte Pfarrstelle im Bezirk neben der Landesstelle Unna-Massen hatte die evangelische Begrüßung und diakonische Unterstützung der Spätaussiedler in der Landesstelle zum Schwerpunkt. 2001 wurde das Gemeindehaus dieses Bezirks an den Kirchenkreis übergeben und die Gemeinde-Pfarrstelle in eine landeskirchliche Pfarrstelle für Immigration  umgewandelt.

Seit der Schließung der Landesstelle nutzt die liberale Jüdische Gemeinde „Ha-Kochaw“ das Haus als Synagoge.

Mit einem Gemeindezentrum mitten im Stadtteil sind die Gebäude um die Friedenskirche - das Melanchthon-Gemeindehaus, das Kinder-, Jugend- und Familien-Haus „Ichtys“, zwei Kindertageseinrichtungen und zwei Pfarrhäuser – zentral und gut erreichbar. Die Häuser sind sehr frequentiert.

Die Gemeindegliederzahl ist von 5500 in der Mitte der 90’er Jahre auf aktuell ca. 4120 gesunken. Wir erleben einen Rückgang von 50 bis 100 Gemeindegliedern pro Jahr.

Der Stadtteil Massen

Massen hat sich in den letzten 100 Jahren von einem Nebeneinander zweier Bauerndörfer zunächst zu einem von Bergbau und Ruhrgebietsindustrie geprägten Stadtteil entwickelt, der durch die großen Siedlungsetappen der Nachkriegszeit mittlerweile flächendeckend besiedelt ist. Heute ist Massen eine typische Stadtrandgemeinde an der Grenze des Ruhrgebiets.

Es gibt ein reges Vereinsleben, wo Menschen sich mit ihrem Stadtteil identifizieren und sich in der Ortsgemeinde engagieren. Dies gilt insbesondere für die ältere Generation, die in Massen aufgewachsen ist oder sich nach dem Krieg hier neu ansiedelte. Diese Menschen sind oft traditionell orientiert und haben die unmittelbaren Nachbarschaften oder gewachsenen Siedlungen als soziales Netz erlebt. Dieses wird dünner. Mit dem Traditionsabbruch verlieren nicht nur alte Werte an Bedeutung, auch der Lebensstil ist immer mehr auf Individualität und Mobilität eingestellt.

Ein besonderes Problem ist die hohe Verkehrsdichte durch Straßenverkehr, Bahn und die Lage in der Einflugschneise des Flughafens Dortmund. Sinkende Wohnqualität und Immobilienpreise führen in Teilen des Ortes zu einem Milieuwechsel durch steigende Fluktuation. In letzter Zeit sind sehr enggebaute Wohngebiete erschlossen worden, die günstigen Wohnraum anbieten. Dadurch gibt es Zuzug junger Familien.

Immer mehr Familien sind aber auch von Arbeitslosigkeit und anderen sozialen Problemen betroffen. Die Zahl bedürftiger Menschen steigt. In den Tageseinrichtungen für Kinder begegnen uns mehr Alleinerziehende und Familien, die Trennungssituationen zu bewältigen haben. Der Anteil an ausländischen Familien und Migranten (ca. 4 %) ist gering.

Gemeinde in Veränderung

Der große gesellschaftliche Traditionsabbruch und der kirchliche Mitgliederrückgang vollziehen sich exemplarisch in der Entwicklung unserer Kirchengemeinde. Jüngere Gemeindeglieder, die einer eher kirchlich-distanzierten Generation angehören, lassen sich von traditionellen Angeboten immer weniger ansprechen. Bestehende Gruppen können nur schwierig Nachwuchs gewinnen. Die Zeiten volkskirchlicher Selbstverständlichkeit sind vorbei.

Diese Veränderungen und damit einhergehende finanzielle Rückgänge führen dazu, Prioritäten zu setzen und uns mehr auf die Gaben und Aufgaben, die wir an unserem Ort als besonders herausragend erkennen und umsetzen, zu konzentrieren.

Mitte der 90’er Jahre begann eine Perspektiventwicklung, in der das voranstehende Leitbild gefunden wurde. Es ist bis heute ein wichtiges Orientierungszeichen für Veränderungen oder Neuanfänge.
Davon seien hier besonders folgende genannt:

  • Vernetzung von verschiedenen Arbeitsbereichen
  • Wertschätzung von ehrenamtlicher Arbeit und Stärkung zu eigenverantwortlicher Mitarbeit und Teilnahme an Entscheidungsprozessen
  • kontinuierliche Gottesdienstentwicklung mit mehreren Formen
  • Zunahme von Angeboten in Projektform
  • zum Glauben einladende Kurse für Erwachsene
  • Projekte mit neuer Kirchenmusik
  • Aufbau einer ökumenischen Partnerschaft zu einer Gemeinde in Daressalam/Tansania

Insgesamt haben wir auf diese Weise die Eigenständigkeit unserer Gemeinde bis heute erhalten können.