Kindergottesdienst zu Hause - Teil 3

Eine Gottesdienstreihe zu den Geschichten vom jungen David (Simone Merkel)

Kerze entzünden - zur Ruhe kommen

Lied: Ich bin da und du bist da

Eingang:
Wir feiern diesen Kindergottesdienst im Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes.
Amen

Gebet:
Danke lieber Gott, dass wir heute wieder die Möglichkeit haben, gemeinsam Gottesdienst zu feiern. Noch immer ist kein “normaler“ Gottesdienst möglich und wir können uns immer noch nicht in der Kirche oder im Ichtys-Haus treffen. Aber in dieser Form feiern wir, jeder für sich zu Hause in der Familie und sind dennoch mit allen anderen Familien, im Geiste verbunden. Du Herr schenkst uns deinen Geist und so können wir Gottesdienstes feiern. Gib uns jetzt die nötige Ruhe um von deinen Taten zu hören. Amen

Psalm 23: (Kann gerne im Wechsel gesprochen werden)
Der Herr ist mein Hirte. Mir fehlt es an nichts.
      Auf saftigen grünen Weiden lässt er mich lagern.
Er leitet mich zu Ruheplätzen am Wasser, dort erfrischt er meine Seele.
      Er führt mich gerecht durchs Leben.
Dafür steht er mit seinem Namen ein.
      Und muss ich durch ein finsteres Tal, fürchte ich kein Unglück.
Denn du bist an meiner Seite!
      Dein Stock und dein Stab schützen und trösten mich.
Du deckst für mich einen Tisch vor den Augen meiner Feinde.
      Du salbst mein Haar mit duftendem Öl und füllst mir den Becher bis zum Rand.
Nichts als Liebe und Güte begleiten mich alle Tage meines Lebens.
     Mein Platz ist im Haus des Herrn. Dort möchte ich mein Leben langbleiben.

Erzählung: David kämpft gegen Goliath (1. Samuel 17)

Jeden Morgen geht die Sonne auf. Jeden Morgen dasselbe Bild. Hier ist die Ebene, das Tal. Auf beiden Seiten des Tals Hügel und Berge. Fast wie eine Trennlinie liegt das Tal zwischen den Bergen. Das Tal trennt die eine Seite von der anderen Seite. Auf dieser Seite die einen, auf jener Seite die anderen. Viele sind es auf jeder Seite: Männer, Kämpfer, Krieger, sind es auf beiden Seiten. Sie haben Waffen, Speere, Spieße und Schwerter. Sie sind gerüstet für den Kampf. Sie wollen den Kampfgewinnen. Die einen wollen gewinnen und die anderen wollen es auch.

Auf der einen Seite lagern die Philister. Auf der anderen Seite hat König Saul seine Kämpfer versammelt. Zwischen ihnen das Tal, das Terebinthental. Jeden Morgen geht die Sonne auf. Jeden Morgen geschieht dasselbe. Einer von den Philistern tritt nach vorne. Er stellt sich auf in der Mitte, im Tal. Er stellt sich dort auf, wo alle ihn sehen können. Jeder kann ihn sehen. Er ist der Größte. Er ist der Stärkste. Er ist der Lauteste. Bisher hat er jeden besiegt. Er hat noch niemals verloren. Keiner will gegen ihn kämpfen. Alle, die ihn sehen, fürchten sich. Er ist riesig. Er trägt einen Schuppenpanzer aus Bronze. Er trägt Schienen an den Beinen. Zwischen den Schultern trägt er ein Sichelschwert. Wenn er den Mund aufmacht, dann dröhnt es und das ganze Tal erzittert. Jeden Morgen geht die Sonne auf. Jeden Morgen steht der Riese Goliath im Tal und ruft: "Hey, wagt ihr es, mit mir zu kämpfen? Wählt einen, der gegen mich antreten kann. Er soll zu mir herunterkommen. Wir kämpfen, Mann gegen Mann. Wenn ich gewinne, werdet ihr unsere Knechte sein. Wenn er gewinnt, werden wir eurem König dienen. Na los, kommt schon!"

Jeden Morgen steht Goliath im Tal. Jeden Morgen grölt er. Jeden Morgen erschrickt König Saul und alle seine Männer fürchten sich. Alle Kämpfer, die zum König Saul gehören, fürchten sich. Eliab, Abinadab und Schamma sind auch dabei. Sie sind die ältesten Söhne des Vaters Isai. Mit König Saul sind sie in den Kampf gezogen. Eines Tages schickt der Vater Isai seinen jüngsten Sohn, David zu den Kämpfern. "Schau nach deinen Brüdern. Bring ihnen geröstetes Korn und Brot und Käse. Schau, ob es ihnen gut geht." David zögert nicht lange. Noch vor Sonnenaufgang macht er sich auf den weg. Am frühen Morgen erreicht er den Platz. Er sieht die Kämpfer auf der einen und der anderen Seite. Und er sieht den Riesen in Mitte. Er hört das Grölen: "Hey, wagt ihr es, mit mir zu kämpfen? Wählt einen aus! Wählt einen, der gegen mich antreten kann. Er soll zu mir herunterkommen. Wir kämpfen, Mann gegen Mann."

David schaut sich um. "Und? Wer kämpft mit ihm?"

"Mit ihm kämpfen? Niemand wird mit ihm kämpfen." David fragt: "Niemand? Warum will niemand mit ihm kämpfen?" "Ja, bist du blind? Siehst du nicht, wie groß er ist? Bist du dumm? Weißt du nicht, wie stark er ist?" David wundert sich: "Ja, ich sehe, dass er groß und stark ist. Er macht sich lustig über den König und über unsere Leute. Jemand muss doch kämpfen!"

"Der König hat sogar reichen Lohn versprochen. Viel Geld will er geben. Seine Tochter hat er dem Kämpfer zur Ehefrau versprochen." Dann sieht David seine Brüder. "Was ist, Schamma, machst du's? Kämpfst du?" "Bist du verrückt? Ich bin zu schwach, ich kann ihn nicht besiegen." "Und du Abinadab, kämpfst du?" "Was fällt dir ein. Denkst du ich bin lebensmüde?" "Aber du Eliab, kämpfst du?" Zornig antwortet der Bruder: "Wozu bist du hergekommen? Willst du sehen, wie wir verlieren? Willst du sehen, wie der Riese uns umbringt? Ist es das, was du willst?" David geht von einem zum anderen. "Wirst du kämpfen?" "Nein ich werde nicht kämpfen." "Wie könnt ihr zulassen, dass der Riese uns auslacht? Er macht sich lustig über euch, über den König und über Gott." David fragt einen nach den anderen. "Wirst du kämpfen? Wirst du kämpfen? Wirst du kämpfen?" Einer nach dem anderen wendet sich ab. Alle fürchten sich. Keiner will kämpfen. David hört nicht auf, zu fragen. Irgendwann erfährt auch König Saul von David. Bald danach steht David vor dem König.

"König Saul", spricht David, "lass den Mut nicht sinken. Niemand soll wegen des Riesen den Mut verlieren. Ich kann hingehen. Ich werde kämpfen."

Der König ist verwundert. Er sagt: "Du kannst nicht hingehen. Du bist zu klein. Du bist zu jung. Du bist zu unerfahren. Goliath kämpft schon viele Jahre. Er hat immer gewonnen. Er hat alle besiegt. Er ist der Lauteste. Er ist der Größte. Er ist der Stärkste."

"Ich bin ein Hirte. Ich habe gegen Bären und Löwen gekämpft. Ich bin stark, weil Gott mir beisteht. Er steht an meiner Seite, deshalb bin ich groß und stark." Da willigt der König ein: "So soll es sein. Gott sei mit dir!" Saul bietet David eine Rüstung an, einen Helm und ein Schwert. Aber all das ist für David zu schwer. Er nimmt einen Stock in die Hand und legt fünf glatte Steine in seine Hirtentasche. Mit der Schleuder in der Hand geht er ins Tal.

Dann stehen sie sich gegenüber. Goliath auf der einen Seite. Ein erfahrener Kämpfer mit Panzer am ganzen Körper und Schienen an den Beinen. David auf der anderen Seite. Ein Hirte mit Stock und Schleuder und steinen in der Tasche. Goliath ist verwirrt. Goliath ist verärgert. Goliath wird wütend. Goliath tobt: "Bin ich denn ein Hund, dass du mit einem Stock zu mir kommst?" "Komm nur näher", ruft David, "ich werde dein Fleisch den Vögeln des Himmels und den wilden Tieren zum Fraß geben." Goliath lacht. Goliath spottet. Goliath rückt immer näher an David heran. David ruft: "Du kommst mir mit einem Schwert entgegen. Ich komme in Gottes Namen zu dir. Gott steht mir bei. Gott ist auf meiner Seite. Heute werden es alle sehen." Goliath kommt näher, immer näher. Bald ist der Abstand richtig. Die richtige Entfernung für einen guten Wurf. David greift in seine Hirtentasche. Er nimmt einen Stein heraus. Er schleudert den Stein. Er trifft. David trifft Goliath an der Stirn. Der große Kämpfer strauchelt. Der erfahrene Kämpfer kippt. Der starke Kämpfer fällt zu Boden. Besiegt! Goliath ist besiegt. Gott sei Dank!

Lied: Ich lobe meinen Gott, der aus der Tiefe mich holt (EG 638)

Fürbitten:
Gott sei Dank. Ja, Gott wir danken dir, dass du da bist und dass wir uns auf dich und deine Hilfe verlassen können. Wir bitten dich, mach uns stark in unserem Glauben an Dich. So stark wie du David gemacht hast. Herr wir bitten dich, mach uns Mutig. Hilf uns selber zu Helfern zu werden, im Vertrauen auf dich.

Vater unser im Himmel
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.

Amen.