Noch nie habe ich so viele Wünsche für meine Gesundheit bekommen wie zur Zeit. „Bleiben Sie gesund“ ist ein geflügelter Gruß geworden in diesen Tagen, wo Ansteckung in der Luft liegt.
Die gute Absicht dieser schönen Geste steht außer Frage. Trotzdem beschleichen mich Fragen: Woher wissen die überhaupt, dass ich gesund bin? Bin ich vielleicht gar nicht …? Und wie fühlt sich wohl einer oder eine, die ernsthaft krank ist und das gesagt bekommt?
Wann ist man eigentlich gesund? Wenn alle Blutwerte stimmen? Wenn der Arzt sein Okay gibt? Wenn ich keine Schmerzen mehr habe? Oder wenn ich besonders lange lebe?
Wenn „Gesundheit“ das ist, was wir in unserem Körper messen können, ist das sehr wenig. Die Fixierung auf das Funktionieren des Körpers und die größtmögliche Verlängerung des Lebens raubt uns Menschen die Seele.
„Sprich nur ein Wort – so wird meine Seele gesund.“ Das ist ein altes Gebet der Kirche, das auf eine Erzählung zurückgeht, in der Jesus als Heiler angefragt wird (Lukas 7).
Ja, ich bin Seele, nicht nur Körper. Mit Leib und Seele bin ich von Gott geschaffen. In der Bibel geht es oft um drohende Krankheit und Todesgefahr. Und da geht es immer um Gott und das Vertrauen in ihn.
Jesus berührt die Menschen, wenn er heilt. Er wendet sich zu. Er ist ganz da und nah. Da wird die wunde Seele heil und auch der Leib wird gestärkt. Gesundheit als eine Vertrauensgeschichte der Seele. Gesundheit als ein Prozess, der mit dem Vertrauen zu Gott und den Menschen wächst.
In diesem Sinne: Seien Sie Seele und werden Sie gesund!
Ihr Pastor Jürgen Eckelsbach
Friedensstr. 2
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