Suche Frieden und jage ihm nach! (Psalm 34,15)

von Vikarin Nele Kaiser

Ich werde diesen Jahreswechsel in Israel verbringen. Ein Land mit vielen Problemen. Krieg und Konflikte mit anderen Ländern. Religionen, die nicht versöhnt nebeneinander und noch weniger miteinander leben. Hass zwischen Israelis und Palästinensern. Abschottung der einen von den anderen.

Wie feiert man in diesem Land als Christinnen und Christen wohl den Wechsel vom alten ins neue Jahr? Sie feiern einen Übergang, der mit Hoffnung verbunden ist. Denn 8 Tage nach seiner Geburt, wurde Jesus beschnitten, wie jeder jüdische Junge. Die Beschneidung ist der Übergang in den Bund der Gnade. Ein Wechsel von Alt zu Neu, der wieder ermutigt, das Alte hinter sich zu lassen. Alle Verletzungen, jede Verleumdung, jeden schlechten Gedanken. Stattdessen soll alles neu werden. Jede Beziehung soll neu aufleben, geprägt von Entschuldigungen, der Bitte um Vergebung sowie der Annahme einer Entschuldigung.

Daran möchte ich mich in meinem Leben immer wieder erinnern. „Entschuldige meine Laune.“ „Entschuldige, dass ich zu wenig Zeit für Dich habe.“ Entschuldige. Ich möchte neu beginnen. Mit Dir. Ich möchte nur Gutes für Dich und mich. Ich möchte friedlich mit Dir leben. In jederlei Hinsicht. Ein Vorsatz für jede Beziehung. Ein Vorsatz für jede Freundschaft. Für jede Familie. Für jede Gemeinde. Für meine Beziehung zu Gott. Ein Vorsatz in Zeiten des Krieges.

Mein Jahreswechsel in Israel wird dieses Jahr ohne Böller und ohne lautes und buntes Feuerwerk stattfinden. In Israel hat es schon genug geknallt. In Stille werde ich vom alten ins neue Jahr gehen. Mit Schweigen. In Ruhe. Erinnerungen an das Vergangene. Ein Blick in die Zukunft. Das Neue willkommen heißen. Den Frieden Gottes in das Herz einziehen lassen.

Kommen Sie gut ins neue Jahr!

Vikarin Nele Kaiser

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